Montag, 13. Dezember 2010

Aufgaben bewältigen: Step by Step

Was haben wir nicht alles zu tun, an nur einem Tag: Pünktlich zur Arbeit erscheinen und dort möglichst leistungsfähig sein, rechtzeitig alle Tücken und Schikanen in Form von Proseminararbeiten und ähnlichen Spaßigkeiten abgeben und dann wäre da noch das Waschbecken, das inzwischen überquillt voll schmutzigem Geschirr. Sicher skizziere ich hiermit etwas übertrieben, dennoch möchte ich sagen: Mit wachsendem Alter scheint auch das Status-Quo des “Ich habe noch was zu tun” zu steigen und immer mehr ein permanenter Status zu sein. Es gibt immer noch ein Haufen Arbeit, der vor einem wartet.

Man kann nun verschiedenermaßen mit solchen Aufgaben, die es zu bewältigen gilt, umgehen. Während die einen sich am leichtesten tun, einfach so zu tun, als wären die Pflichten nicht vorhanden, bis sie sich einem förmlich in Form von Mahnungsbescheiden und Schimmelpilzen aufdrängen, handeln die anderen übertrieben pflichtbewusst und sind die ganze Zeit eigentlich nur gestresst von dem, was noch zu erledigen ist.

Problem der übertrieben Pflichtbewussten sind meines Erachtens oft auch einfach zu viele und zu ungenaue Forderungen an sich selbst. Wacht man morgens auf und hat nur im Kopf “Ich habe soooo viel zu tun”, weiß schon im Vorneherein dass man alles niemals heute schaffen will, haben manche aus welchen Gründen auch immer dennoch den Anspruch an sich “dann halt möglichst viel zu schaffen”. Wobei am Ende des Tages “möglichst viel” eindeutig zu wenig erscheint. Einerseits, weil man, gepeinigt von der Riesenmenge an Aufgaben geradezu gelähmt ist und gar nicht mehr vom PC wegkommt. Andererseits, weil egal, wie viel man geschafft hätte, die anstehende Diplomarbeit einfach nicht an einem Tag zu meistern ist. Es bleibt also das Gefühl, wenn man dann irgendwann im Bett liegt: “Ich habe nicht genug geschafft.”

Wie (mir scheint fast immer) gilt wohl auch hier die goldene Mitte, die zu Erfolg und zu Zufriedenheit führen könnte: Die Aufgaben erledigen, Stück für Stück (so wie schon beim Moment-Genießen) und das Wichtigste: sich realistische Ziele für den Tag  setzen. Unser Freund, der hier mit seiner Diplomarbeit einfach nicht fertig wird, könnte sich also, statt sich zu sagen “Heute, aber genau heute schaffe ich möglichst viel!” einfach sagen “Heute beende ich Stichpunkt 2.3.4 und 2.3.5.” Eine Menge, die man sich schon am Morgen gut vorstellen kann und die zu bewältigen ist. Wenn es mehr als nur einen Bereich gibt, in dem man etwas zu Stande bringen muss, empfiehlt es sich wohl am ehesten, sich auch das gut einzuteilen. “Vormittags Spülen, Nachmittags Schreiben” wäre ein ziemlich einfaches Beispiel dafür. Und wichtig: Wenn das vollendet ist, dann hat man das Ziel für den heutigen Tag geschafft und kann stolz auf sich sein. Man hat dann frei, kann genau das tun, worauf man Lust hat, sei das nun ein Spaziergang, Computer zu spielen oder aber mit Freunden einen trinken zu gehen.

In diesem Sinne: Frohes Schaffen und Prost!

1 Kommentar:

  1. toll geschrieben, sprichst mir und mit Sicherheit auch vielen anderen echt aus der Seele =)

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