Montag, 22. August 2011

Und täglich grüßt der Burnout

Ausgelaugt, unzufrieden, voller Dinge im Kopf, aber ohne Antrieb, auch nur irgendwas die Tat umzusetzen. Weil man zu viel gemacht hat. Es ist die Krankheit unserer Zeit: Burnout. Immer mehr Menschen und Berufsgruppen leiden darunter. Doch woran liegt das? Ist das 21. Jahrhundert so anstrengend? Jein. Bekannt ist bereits, dass ein großes Problem ist, dass es zwar für viele sehr fordernd und stressig ist. Aber nicht für das, wofür wir eigentlich ausgelegt sind: Relativ bis ziemlich simple Tätigkeiten und Handarbeit. Laufen, springen, sammeln. Gut, soweit wärn wir also schonmal. Wir sind eine Fortsetzung der Affen und sollten eigentlich herumlaufen, Bisons erlegen, Feuer machen und Beeren sammeln. Schnitzen, nähen, bauen. Und vielleicht noch ein paar Höhlenmalereien, wenn Zeit bleibt. Jetzt sitzen wir vorm Computer und anderen technischen Geräten, schalten, walten, drücken Knöpfchen, tippen auf Tasten und klicken auf Mäuse. Jede Menge Daten, Wissen, Info, die unser ganz spezielles kognitives Wissen braucht, um sie zu entschlüsseln. Winzig kleine Details (würde man die tatsächliche Größe mit etwas realem vergleichen wie einer Nuss), die einen gigantischen Unterschied ausmachen). Alles Dinge, die man so nicht in die Hand nehmen kann. Virtuelle Dinge.


Der neue Mensch
Unser Gehirn hat sich weiterentwickelt. Wofür auch immer wir usprünglich ausgelegt waren, wir haben uns nicht ohne Grund verändert. Die Evolution verhält sich nicht grundlos. Das bessere Hirn überlebt auf Dauer auch länger. Dachte man.
Jetzt sind wir an den Punkt gekommen, wo Denker sich selbst mit dem Denken fertig machen. Weil sie denken, sie müssen immer denken. Klingt komplex? Ist es auch.
Der Punkt ist, dass man, ganz gleich wie sportlich oder unsportlich man auch sein mag, ein natürliches Empfinden für Kraft und Ruhe, Energie und Erschöpfung hat, wenn es um den Körper geht. Man strengt sich an und ist nachher müde. Die Muskeln haben geleistet und haben sich ihre Pause danach redlich verdient. Ausgenommen sind hier natürlich Sportsüchtige.


Und das Hirn?
Doch wie schauts mit dem Köpfchen aus? Viele gehen mit ihm um, als wäre er der Depp vom Dienst. Sie fordern ihr Hirn, wie sie keinen ihrer Muskel strapazieren und quälen würden. Unermüdlich drehen sich die Rädchen (auch ohne unser Zutun), aber da muss immer noch mehr gehen. Ein Fehler wird auch oft gemacht, hier nur von der Kopfarbeit auszugehen, wenn man ihn tatsächlich richtig aktiv fordert, um Ideen zu sammeln, Lösungen zu konstruieren und Erinnerungen hervorzuholen. Dabei ist er ja ständig im Einsatz, unser Kopf. Auch wenn wir ein Bild bei Adope Photoshop zurecht schneiden wie wir es bereits gefühlte millionen mal getan haben. Selbst wenn wir eine Zitrone schneiden oder ganz besonders, wenn wir Däumchen drehen.
Wir leben nicht nur in einer virtualisierten Welt, sondern auch noch in einer Leistungsgesellschaft. Will heißen: Wer am besten denkt, am meisten produziert, der ist auch der beste. Jede Menge Druck für das eh schon recht strapazierte arme Köpfchen.


Frust statt Belohnung
Statt am nächsten Tag wegen Muskelkater geschont zu werden, wird gegen das Kopfweh eine Aspirin eingeworfen und weiter gehts. Kreativität bedarf Entlastung, am Ende sogar jeder Gedanke. Es steigt der Frust: Warum kommen mir keine neuen Ideen? Statt stolz auf das zu sein, was der Kopf geleistet hat, fordert man noch mehr und ist unzufrieden.
Das Hirn gibt und gibt und kriegt kein einziges Dankeschön. Stattdessen kommt dann auch noch der Frust dazu, dass alle von Sport und Abnehmen reden. Wer im Büro sitzt und denkt, ist ein Bürosesselhocker und somit irgendwie faul. Er sollte sich bewegen.
Tut zwar tatsächlich gut und wirkt super als Ausgleich, aber oft bleibt es nur beim von der Gesellschaft suggeriertem schlechten Gewissen, ohne tatsächlich raus zu gehen um zu sporteln. Von Zufriedenheit kann also auch hier keine Rede sein.


Denken ist Leistungssport für sich!
Die Menschen heutzutage haben also ständig das nagende Gefühl, sie leisten und leisten und haben trotzdem noch lange nicht all das erreicht, was in der Gesellschaft anerkannt ist,
Dass der Kopf irgendwann beleidigt die Koffer packt und keinen Bock mehr hat, ist ja dann eigentlich nur noch verständlich. "Mach deinen Scheiß doch allein!", sagt er, lässt noch ein paar Sachen aufm AB, was wir eigentlich noch tun sollten. Und die Kraft dafür, die Ideen und Kreativität? Tja, die hat er leider mitgenommen.
Die Lösung liegt auf der Hand. Sie besteht m.E. aus drei Hauptsäulen: Ruhe, Bewegung und Schaffen. Ruhe, um den Kopf eine Pause zu gönnen und anzuerkennen, was er leistet. Jeden Tag. Jede Minute. Jede Sekunde. Einfach mal nur daliegen und an nichts denken. Ein flotter Spaziergang kann die Gedanken genauso „durchpusten“, will heißen: Man denkt nur noch an das, was da vor einem liegt. Und nur ganz unterbewusst an alles drum herum. Da wären wir auch schon bei Bewegung. Sport ist ein super Ausgleich, doch nicht nur der. Jede Form von Bewegung. Und zum Schaffen: Wer die Freude am Nähen, Töpfern, Stricken, Gärtnern oder Kochen für sich entdeckt hat, weiß wovon ich spreche. Es sind Tätigkeiten, die nicht stupide sind aber routiniert genug, um dabei abzuschalten und gleichzeitig mal ganz andere Hirnregionen zu beanspruchen. Wie gut das tut, probiert man am besten selbst aus.


Auf den Körper hören
Wenn wir wieder mehr lernen, auf unseren Körper zu hören und unseren Kopf als den wahren Leistungssportler und Helden des Körpers behandeln, der er ist, dann kommen wir auch wieder raus aus dem Burnout.
War man mal einen ganzen Tag lang am See baden, hat genossen und einfach nur abgeschaltet, dann kommt er auch wieder: Der Kopf aus dem Urlaub. Mit ganz viel frischer Energie und Ideen im Koffer.

1 Kommentar:

  1. Hallo 
    Ich finde deinen Blog echt schön und würde ihn gerne vorstellen.
    Könntest du mir die Fragen beantworten und die Antworten mir als E-Mail schicken ?
    Rike.Blogspot@web.de

    Seit wann bloggst du ?
    Wie bist du darauf gekommen einen eigenen Blog zu schreiben ? Gibt es einen Blog der dir als Insporation gedient hat ?
    Hast nicht Angst, dass deine Bilder zu anderen Zwecken genutzt werden?
    Was ist so spannend am bloggen ?
    Wie bist du an deine Leser gekommen ?
    fotografierst du professionell (Spiegelreflexkamera) ?
    Hast du durch das bloggen schon reale Freunde gefunden ?
    Würdest du dich als süchtig bezeichnen ?
    Wie bist du auf deinen Blognamen gekommen ?
    Hat sich dein Blog im Laufe der Post verändert ?
    Welche Themenbereiche dekt dein Blog ab ?
    Danke schonmal 
    http://bloggeruntersich.blogspot.com/

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