Samstag, 30. August 2014

Wer die Wahl hat...

"Ja also ich weiß nicht, was ich da jetzt sagen soll", sagte sie. Viel mehr sagte sie an diesem Nachmittag wirklich nicht. Dabei hätte ich für jedes Wörtchen, das mich einen Schritt weiter gebracht hätte, spontan meinen rechten Arm hergegeben oder zumindest ein fünfkugeliges Eis springen lassen. Ich hatte eine Person um Rat gebeten. Die Quintessenz die aus einem Gespräch, für das sie sich wirklich Zeit genommen hatte, resultierte: Das musst du selber wissen.

Ich. Selber. Ein Riesenblödsinn, wenn man vor einer Weggabelung steht, deren Schilder man selbst bereits mit so vielen Post-Its und Überlegungen behängt hat, das der tatsächliche Text auf ihnen gar nicht mehr zu erkennen ist. Ich meine, jeder kennt das doch. Ganz egal, ob es nun um den weiteren Verlauf der Karriere geht, um die Familienplanung oder auch nur scheinbar belanglose Alltagsangelegenheiten wie der Kauf eines neuen Wintermantels: Sich zu entscheiden ist echt nicht leicht.

Vielleicht gibt es so Menschen, die das Leben wirklich locker und von daher auch nahezu jede Entscheidung auf die leichte Schulter nehmen. So nach dem Motto "Hey, who cares, es gibt keine falschen Entscheidungen, nur verpasste Chancen". Wahrscheinlich leben die dann tatsächlich auch ein wahnsinnig cooles Leben, werden entweder zum glücklichen Hippie oder reich und noch ein bisschen fröhlicher auf der frisch erstandenen Yacht. Ich muss sagen: Fröhlich bin ich (meist) schon, aber Entscheidungen, die waren noch nie mein Ding.

Grundsätzlich weiß ich dabei eigentlich schon was ich will. Aber wenns dann darauf ankommt, und aufeinmal die Einladung zu zwei Partys in die Wohnung flatteren, die leider leider zeitgleich stattfinden, wirds furchtbar eng. Ich würde ja gerne auf meinen Bauch hören, nur leider erzählt der ganz oft einen Riesenhaufen Mummpitz. Weil er Schiss hat, der alte. Und weil er ohnehin sowieso nichts Neues mag. Würde heißen, ich dürfte mich nie auf etwas Neues einlassen. Klingt nicht unbedingt schlau, oder?

Also der Kopf, aber der Kopf ist manchmal angesichts einer überwältigenden Flut an Informationen auch relativ bis hochgradig überfordert. Denn es ist nun mal selten so, dass wenn es sich zwischen A und B zu entscheiden gilt, A schmutzig und dreckig, schal und etwas verschlagen grinsend dreinblickt und B einem freundlich die Hand gibt, einem bitte zu folgen, es würde einen garantiert glücklich machen. Stattdessen ist A absolut super, hat einen Haufen Vorteile, natürlich wie alles im Leben auch ein paar Nachteile. Und B schaut genauso aus. Längst hat der arbeitswütige Schädel alle Optionen durchgerattert und sämtliche Ausgangsmöglichkeiten analysiert.

Was fehlt, ist das Herz. Das hat sich inzwischen längst vollkommen eingeschüchtert zurückgezogen und zieht in Erwägung, sowohl A als auch B einfach sein zu lassen. Dem lieben Frieden wegen. Bitte nichts Neues und so. Das ist dann der Moment, in dem ich jemanden um Rat frage. Meine Eltern, meine Oma, meinen Herzallerliebsten, Freunde. Gibt ja genug liebe und anständige Menschen.

Und dann kommt es aber doch einmal zu Situationen, in denen man vor einem Problemknoten steht, den man bei bestem Willen nicht lösen kann. Genauer gesagt, ein Entscheidungsknoten. Je persönlicher das Problem ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man als Antwort von aufgeklärten, gebildeten Menschen nur das folgende zu hören bekommt: "Das musst du doch selber wissen." Nicht schnippisch, nicht böse, aber die vermeintlichen Tatsachen aussprechend. Man muss doch sein eigenes Leben selbst in der Hand haben. Oder?

Manchmal weiß man was aber nicht. Und wo geht man dann hin? Wie findet man raus, was passt und welcher der richtige Weg ist? Ich wünschte, ich hätte eine Pauschalantwort. Das, was der Bauch sagt, stimmt ja zumindest bei mir wie gesagt leider nicht. Viele positive Entwicklungen meines Lebens wären nicht so gelaufen, wenn ich nicht ab und zu die liebe Frau Verstand miteinschalten würde.

Nach "Das musst du selber wissen" kommt dann oft noch ein "Das wird die Zeit schon zeigen". Na ich hoffe es.

Samstag, 16. August 2014

Neulich im Irrenhaus

Von den Tücken einer Fußmassage


Pieks, stech, aua. Pünktlich zur Feierabendzeit stellte sich in meinen Füßen in letzter Zeit regelmäßig ein vorher unbekanntes nicht besonders feiermäßiges Gefühl ein. Ich wunderte mich sehr, da ich dort, wo auf einmal alles beleidigt und eingeklemmt vor sich hin wimmerte, wirklich nichts vermutet hätte, das beleidigt sein könnte: Der Fußsohle. Nackenschmerzen, klar. Muskelverspannungen am Rücken bei der übermütigsten Biegung meiner Skulioseträchtigen Wirbelsäule? Aber sicher. Aber die Fußsohlen??

Mein Herzallerliebster mühte sich bereits öfter ab, als ich mich traue zu gestehen und jedes Mal fühlte es sich danach wie der Himmel auf Erden an. Die beleidigten Füße waren offensichtlich keine Primadonnen, ließen sich schon nach fünf Minuten des intensiven Knetens und Rubbelns wieder besänftigen. Nur dass besagter Herzallerliebster irgendwann (nagut, verständlicherweise) grummelnd den Dienst quittierte. Er fühle sich ein bisschen dämlich, sagte er. An meine Füße käme ich doch schließlich wirklich selber hin.

Unnötig zu erklären, dass eine Eigenmassage nicht den erwünschten "Wie-eine-Katze-schnurrend-vor-sich-hintretel"-Effekt erzielt. Ich beschloss also, mein hart erarbeitetes Geld mal für etwas einzusetzen, das sicherlich in die Kategorie "Unnötiger Luxus" fällt (zumindest wenn man sich wie ich ansonsten, ich gestehe, in tadelloser Gesundheit wähnt): Eine professionelle Fußreflexzonenmassage. Fuß. Reflexzonen. Massage. Allein beim Namen floss mir das Mund im Wasser zusammen und meine Füße zuckten schon freudig in Richtung Bildschirm, an dem ich die Auswahl an Masseuren in meiner Umgebung nun genauestens inspizierte.

Ich entschied mich für eine Dame, die ich namentlich zu ihrem eigenen Schutz hier nicht erwähnen möchte. Bereits bei diesem Satz dürfte Ihnen schon dämmern: Es war nicht der Bringer. Aber von vorn. Leicht enthusiastisch über die anstehende Wellnessbehandlung (außerhalb der thailändischen und Adria-Strand-Dumpingpreise hatte ich mir noch nie zuvor eine professionelle Massage gegönnt) schwang ich mich auf zum Haus der Masseurin, für die ich mich entschieden hatte. Meine Füße ziepten bereits angemessen. Die Befürchtung, sie würden sich alsbald denn die Hilfe zum (im wahrsten Sinne des Wortes) Greifen nahe stünde, von ihrer besten Seite und absolut unbeleidigt zeigen wie man es von Besuchen beim Arzt kennt (Ich glaube mir fehlt doch nix-mäßig), bestätigte sich glücklicherweise nicht. Die schmerzenden Fußsohlen steigerten meine Vorfreude ins Unermessliche.

Leider hatte ich bei meiner Wahl wohl das entscheidende Prädikat überlesen. Nämlich "Heil". "Heilmasseurin". Wahrscheinlich hätte ich die Räumlichkeiten verlassen sollen, sobald mich die (zugegeben sehr freundliche) Dame mit einem kleinen Stapel an auszufüllenden Dokumenten empfing. Vollständiger Name, Adresse, Telefonnummer, das hatte ich erwartet. Doch die Liste ging weiter. Beruf? Hobbys? Medikamente? Bisherige Operationen? Ziemlich bald fühlte ich mich wie bei einem Vorsorgetermin beim Arzt. Ich war so frech und fragte nach. Was genau denn diese Liste mit meinen Füßen zu tun habe?

Die Dame lächelte nur wissend, so wie diese Menschen immer lächeln. Der stillen Überzeugung gewiss, dass sie eine ganze Welt kenne, die mir vielleicht für immer verborgen bleibe. Dieses Lächeln von selbsternannten Kennern angesichts der Ahnungslosigkeit der Ungläubigen. "Ja, Sie werden staunen", sagte sie schließlich bedächtig und ließ sich jedes Wort genießerisch auf der Zunge zergehen.

Sie behielt Recht, ich würde staunen. Leider nicht angesichts der unglaublichen Hülle und Fülle an Wissen die mir (so wie sie sich das wohl vorstellte) die Augen für immer öffnen und mich fortan als völlig neuen Menschen durch die Welt tragen sollte. Ich staunte eher, wie sehr Menschen eigentlich aneinander vorbei reden können.

Ich bin jetzt mal ehrlich, arrogant und brutal: Ich wollte, dass die Lady meine Füße knetete. Eigentlich am liebsten schweigend. Und das die 30 Minuten, die ich gebucht hatte. Das was nun folgte entsprach dieser Vorstellung zu einem nur unter dem Mikroskop erkennbaren Prozentteil. Nach dem seitenlangen Bogen, den ich ausfüllen musste, war die nächste Anweisung nicht weniger befremdlich. "Ziehen Sie sich dann bitte mal Ihr Oberteil aus". Ja, richtig, Oberteil. Fußmassage und so, eh klar, oder?? Ich war komplett irritiert.

Wie bereits zuvor auf Nachfrage erwähnt, macht mein Rücken lustige Krümmungen in alle Seiten. Die Frau tat so, als hätte ich es NICHT erwähnt. Erstaunt, fast ein wenig fröhlich, gab sie mir Anweisungen, mich nach vorne und wieder zurück zu rollen und gab im Sekundentakt Kommentare wie "Also ja, das ist eine Skuliose", "Mhm", "Spüren Sie die Krümmung?". Ich war nahe dran, irgendein teures Massageöl auf Ihrem Tisch zu packen, es auf den Boden zu schmeißen und die Massage(!)praxis mit ein paar frustgetränkten Fluchen zu verlassen. Nach hunderttausend Physiotherapeuten war das ja nichts Neues, was Madame mir da erzählte. Deswegen war ich nur einfach nicht hier.

Nachdem Sie auch noch meine Pofalten (ich denke mir das ehrlich nicht aus) eingehend gemustert hatte, sollte es schließlich doch noch dazu kommen: Ich sollte mich hinlegen, die Füße seien jetzt dran. Gewaltige zehn Minuten, in denen sie von einem Punkt zum nächsten mit aller Gewalt und mit zwei Fingern hineindrückte und fragte, ob es denn weh tat. Jedes Mal mit einem wissenden, leicht sorgenvollen "Mhm" kommentierend, sobald ich sagte, ja es täte weh. Es folgte ein langer Redeschwall über alle Körperfunktionen die mit diesem oder jenem Punkt verbunden waren. Ich war mir schon bald sicher: Ich bin leider komplett blockiert. Zu meiner Heilung, so war die Dame implizit sicher überzeugt, müsste ich künftig mindestens dreimal die Woche in Ihr Hexenhäuschen eilen.

Zu guter Letzt packte sie noch ein Ding aus, das aussah wie eine große Schraube und verriet mir, sie würde jetzt mein Yang aktivieren. Sprachs und rieb das Gerät nahezu schmerzhaft vom Bauchnabel in einer Linie hinauf bis zum Knie. Wie sich das anfühlte, fragte sie immer wieder. Ich traute mich nicht, sie anzubrüllen.

Es blieb nicht viel Zeit für die eigentliche Massage, denn leider waren mein Rücken und co. totaale Zeitfresser gewesen. Sie müsse sich nun leider schicken, deswegen könne sie meine Füße jetzt nicht mehr bearbeiten. Spätestens hier hätte ich mich wieder gerne wie ein beleidigtes Kleinkind in der Trotzphase auf den Boden geworfen und mit den Fäusten auf den Boden getrommelt. Allerdings machte sich auch ein wenig Erleichterung breit.

Mir tat es Leid um das Geld, das ich an diesem Spätnachmittag los wurde. Meine Vorbehalte gegenüber dem, was sich in meinem Kopf als "alternative Medizin" gefestigt hatte (die wohl nicht zufälligerweise sehr häufig völlig ungefragt angewendet zu werden scheint), hatten noch ein wenig Nährboden gefunden.

Wer diesen Artikel ließt und nur den Kopf schüttelt angesichts meiner Ignoranz: Es tut mir Leid. Auch wenn ich es ehrlich gesagt innerlich tue, wollte ich mit diesem Text nicht die Qualifikation der Frau als Heilerin oder was auch immer anzweifeln. Ich sage nur eins: Ich hatte eine Fußmassage gebucht. Nicht mehr und nicht weniger.

Samstag, 9. August 2014

Ich habe da so eine Idee

Ich habe da so eine Idee im Kopf. Ein Sammelsurium an Träumen und Gedanken. Meistens wühlt sich die Idee sich aus der Oberfläche an Alltagstätigkeiten und To-do-listen hervor, wenn ich zwischendurch ein bisschen spazieren gehe. Dann, wenn ich wahlweise zu Musik oder ohne, je nachdem wie laut der Tag bisher so war, einfach nur einen Fuß vor den anderen setze, gerät das Hirn wie eine Waschmaschine zum Rotieren. Hervor gespült wird dabei die kleine Bemerkung, die mich sehr gefreut hat, manchmal sogar die unerwartete Lösung auf ein scheinbar unlösbares Dilemma und ganz oft sogar völlig neue Gedankenansätze.

Aber da gibts so einen ganz besonderen Gedanken, eine Idee, die mich an manchen Tagen selbst bei stundenlangem Schwimmen (zugegebenermaßen ziiemlich eintönig) nicht langweilen lässt. In diesem Tagtraum, den ich tatsächlich noch nie nachts hatte, geht es immer damit los, dass ich die Augen aufmache und in einer mir persönlich fremden aber meinem Traumich wohl bekannten kleinen Hütte aufwache. Ich muss gestehen, es ist keine Hütte ohne Strom und Warmwasser oder dergleichen. Dafür bin ich wohl erstens zu verwöhnt und zweitens zu ehrlich zu mir selbst.

Aber es ist eine gemütliche Hütte. Vielleicht ist es auch ein kleiner Bungalow. In jedem Fall ist nichts luxuriös oder kitschig daran. Das Mobiliar ist schlicht. Kein Bild hängt zuviel, keine Tapete und erst recht kein Wandtatoo. Aber auch kein Monstrum an Bauernschrank. Weniger ist mehr. Doch fern von diesem Wohntraum geht es, sobald ich ein bisschen gefrühstückt habe, hinaus.

Und da ist das eigentliche Wunder. Meine eigene kleine Farm. Irgendwo in einer Gegend, die allen Bildern, die ich von irischen und schottischen Küsten kenne, sehr ähnlich ist. Vielleicht auch ein bisschen wie Amrum, meine erklärte Lieblingsinsel, irgendwo in der deutschen Nordsee. Ich höre das Meer rauschen. Ich sehe die Hügel vor mir, denen man als ehemaliger Herr-der-Ringe-Fan gar nicht umhin kommt, gedanklich die Türen und Fenster eines Hobbithäuschens hineinzusetzen.

Und da kommen sie schon auf mich zugelaufen. Noch ein bisschen müde, aber sichtlich fröhlich mich zu sehen. Meine Schäfchen. Plüschig wollig sind sie, denn ich schere nach einer eigens entwickelten Methode immer nur so wenig ab, dass die armen Dinger nicht frieren müssen aber ich genug verdiene, um ihnen ein schönes Leben zu bieten. Es sind nur eine Handvoll Schaffe, denn was mir schon immer vorschwebte, bevor ich dieses kleine Gut für mich entdeckte, war ein Hof der vom Gegenteil der Massentierhaltung profitiert.

Ich knuddle jedes einzelne der Schäfchen und kuschle mich in ihre warme weiche Wolle. Dann kommt auch schon mein Kätzchen und schreit ihrerseits nach Pflege und Liebeseinheiten. Sie geht gerne mit mir spazieren. (und jeder der diesen Tagtraum nun für unrealistisch erklärt, dem empfehle ich eine Visite in dem Zuhause meiner Eltern. Dort lebt eine Katze, die das tatsächlich tut. Wirklich.) Nachdem ich meine Schafe gefüttert habe, begebe ich mich an die Küste, um zu schreiben. Denn meine Passion des Schreibens habe ich natürlich nicht aufgegeben. Ich schreibe nicht nur Bücher, sondern auch für die Zeitung, für eine kleine Agentur mit drei wahnsinnig lieben Menschen und für allerhand weitere Arbeitgeber, die ich alle noch aus meinem anderen Leben in der Stadt kenne.

Ich habe mir angewöhnt, per Hand zu schreiben, weil ich so gerne das Selbstgeschriebene in meinem schlichten mit braunem Lederband eingehüllten Notizbüchlein lese. Das Abtippen übernimmt sowieso eine Software, der ich nur vorlesen muss, was ich geschrieben habe. Ich mag es, wenn ich so noch einmal alles durchgehen kann, was ich so fabriziert habe.

Ich höre das Meer rauschen. Noch besser: ich sehe es. Wie ich da auf meinem eigenen kleinen Hügel direkt über den energiegeladenen Wellen sitze, wie sie in spritzender Gischt immer wieder gegen die Felsen schlage, sehe ich der Sonne beim Aufgehen zu. Meine Katze sitzt inzwischen auf mir drauf und schnurrt laut. Sie liebt den Morgen genauso wie ich.

Ich werde heut noch viel machen. Ich werde über die vielen Hügel und Täler laufen und mich dabei wie eine Verbündete vom Wind fühlen, der mich manchmal sachte umspielt, und manchmal vor Wildheit fast umhaut. Ich liebe ihn. Es wird nie wärmer als 20 Grad hier in meinem Traumzuhause und es formen sich faszinierende Wolkenformationen. Selten ist die Sonne wolkenlos, selten muss mir daher so unerträglich heiß werden. Toll.

Toll ist auch, dass meine noch immer geliebte Stadt nicht weit entfernt ist. Denn irgendwie habe ich es geschafft, eine halbirisch-halbschotische Landschaft direkt am Meer ganz in der Nähe von Salzburg zu finden. Ich muss nie einsam sein. Ich kann mich immer in den Trubel von Einheimischen und Touristen begeben, wie sie durch die Stadt spazieren, radeln, bummeln.

Aber allein bin ich sowieso nicht. Nein, nicht wegen der Schafe, nicht einmal wegen der Katze. Wenn ich von meinem heißgeliebten Allerallerlieblingsplatz auf einem Felsvorsprung hoch über den Meereswellen mit meinem Kätzchen im Schlepptau zurück komme, ist auch ER schon wach.

Mein Herzallerliebster. Er war am Anfang nicht begeistert von meinen Plänen. Aber er hat hier allen Platz der Welt für seine Autos und kann ohne Tempolimit fahren, wohin er auch möchte. So ließ er sich überzeugen. Mittlerweile liebt er das Leben hier fast noch mehr wie ich.

Jetzt wissen Sie, was in meinem Kopf so vorgeht, wenn ich spazieren gehen. Und sollten Sie mir begegnen, mich grüßen und keine Antwort erhalten, dann bitte seien Sie mir nicht böse. Ich ignoriere Sie nicht absichtlich, nie. Aber jetzt wissen Sie ja, wo ich gerade wirklich bin.