Freitag, 1. April 2011

Dann geh ich halt allein!

"Neee tut mir Leid, heute geht nicht so gut.. Aber generell gerne, ja?"
Wer kennt ihn nicht, den oft gehörten Satz? Gerade eben hatte man noch eine zündende Idee, hat überlegt und gefeilt, was man denn heute am besten unternehmen könnte. Blick nach draußen: Schönes Wetter. Blick nach drinnen: Lust auf Baden. Ergebnis: "Ich will raus zum Baden fahren!"


Soweit der Plan. Wäre da nur jemand, der freudig rufen würde: "Au ja, super Idee, ich komme mit! Ich frag noch schnell A, B und C ob sie auch mitkommen!" So hat man sich das nämlich ausgemalt. Ohne es bewusst zu merken, ist in die Vorstellung des heutigen perfekten Tages nicht nur Sonne und Wasser sondern auch eine handvoll guter Freunde sowie der damit einhergehenden Stimmung miteingeflossen.
Leider scheint aus genau diesem Plan nichts zu werden. Gründe hierfür gehen bei den Antworten der gefragten Freunde über "keine Zeit", "keine Lust" bishin zu kreativen Ausreden.


So, nun hat man zwei Möglichkeiten:
a) Man sitzt zuhause, ist traurig, fühlt sich ungeliebt und ungebraucht plus hat man einen wirklichen schönen Tag nicht so genutzt, wie man das gerne hätte, obwohl man doch Zeit und Lust hatte.


Ooooder.. genau! b) Man geht einfach alleine! Bikini/Badehose und Handtuch in den Rucksack geworfen, das Radl/Auto schnell geschnappt oder in den Bus gesprungen und ab geht's ans Wasser! Anfangs scheint das ungewohnt, doch auch hier gilt: Übung macht den Meister.
Was sich hinter diesem Entschluss nämlich verbirgt, ist der Mut und die Kraft, Dinge, die man wirklich will, auch alleine zu bewältigen und letztlich einfach zu: machen! Nachdenken ist gut, doch die Handlungen sind das, was letztlich unser Leben bestimmt und was wir sind.
Hat man dann das Handtuch erstmal über der grünen Wiese ausgebreitet und sich dort niedergelassen, das glitzernde Blau vor und die strahlende Sonne und blauer Himmel über einem, kann man sich endlich mal etwas widmen, zu dem man sonst nie kommt: Das Buch lesen, das man sich vor fünf Monaten gekauft hat, endlich mal wieder ganz in Ruhe und entspannt die Lieblingsmusik hören und vielleicht sogar einfach mal das süße Nichtstun genießen. Keiner da, mit dem man reden kann, bedeutet nämlich auch: Keiner da, mit dem man reden muss! Dieser Nachmittag gehört nur Ihnen allein.


Das hier soll kein Appell sein, generell immer alles alleine zu machen. Ich denke sehr wohl, dass bestimmte Aktivitäten mehr Spaß machen, wenn man sie mit Freunden unternimmt. Ich denke nur nicht, dass das ein ausschließendes Kriterium sein sollte. Denn wer einmal erkannt hat, dass man auch alleine einen sehr erfüllenden Tag verbringen kann, wird daraus meines Erachtens vor allem eins schöpfen: Selbstvertrauen und die Möglichkeit und Freude, sich selbst ein wenig besser kennen zu lernen.


Und wer weiß, wen man am See dann schließlich treffen könnte. ;-)

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