Freitag, 25. März 2011

Wie kleine Dinge unser Leben verändern

Ein sonniger Nachmittag und man geht das erste Mal an einem Ort spazieren, an dem man noch nie war. Ein Café und lernt das erste Mal den Reiz eines gezuckerten Chai Tee Latte kennen und schmecken. Das neue Parfum, das schon jetzt, wo der Frühling zart an die Türen klopft, nach Sommer und Baden und Sonnencreme riecht.
Oft sind es die kleinen Dinge, die unsere Welt ein Stück weit verändern. Es sind neue, erfrischende Impulse. Es sind Erkenntnisse, die uns dabei helfen, ein bisschen umzudenken.
Manchmal wirkt ein Tag ganz anders, nur, weil wir dabei das Album eines bisher unbekannten Interpreten auf unserem Ipod anhören, der mit seiner Stimme und seiner Gitarre genau das ausdrückt, was wir im Moment empfinden. Manchmal wirkt ein Abend ganz anders, weil der Typ, mit dem wir uns unterhalten, dieses unwiderstehliche Parfum trägt.


Ein wichtiger Impuls ist aber vor allem auch, neue Leute kennen zu lernen. Gespräche mit ihnen zu führen und erstens zu merken, dass diese Menschen nicht ganz oder möglicherweise gar nicht so sind, wie man sie eigentlich eingeschätzt hätte und zweitens dass sie (möglicherweise wider Erwarten) sehr Interessantes zu erzählen und zu berichten haben. Neue Sichtweisen verwirren uns oft, bringen uns aber im Nachhinein dazu, unseren Horrizont zu erweitern.


Genauso interessant ist es jedoch, neue Erfahrungen mit bereits bekannten und/oder befreundeten Personen zu sammeln, neue Dinge zu erleben. Warum muss man sich denn immer zum gemeinsamen DVD-Abend treffen, Videospiel-zocken, Pokerspielen oder ähnlichem zusammentreffen? (Beschäftigungen, die sich daher durchgesetzt haben, weil sie einfach gerne von allen Beteiligten in dieser Konstellation gemacht werden) Eine Idee wäre mal: Etwas Neues ausprobieren. Gemeinsam schwimmen zu gehen. Gemeinsam eine Städtetour machen oder eine Radltour.


Auch hier kann ich mich (wieder mal) nur für das Reisen aussprechen: Hier werden Erfahrungen nonstop gesammelt. An einem Tag wacht man auf und wird spontan von drei Holländerinnen gefragt ob man Lust hätte einen Trip nach "Cape Tribulation" (etwas das die Australier etwas euphemistisch als "Dschungel" beschreiben) zu wagen, am nächsten putzt man sich mal eben die Zähne bevor man auch schon wieder in den Bus steigt um nach Airlie Beach zu fahren, wo die Party niemals endet. Ständig trifft man auf interessante Menschen aus allen Nationalitäten (wobei die Deutschenfrequenz schon überraschend hoch ist), atemberaubende Bilder, neue kulinarische Entdeckungen (wobei das in Australien nur dann neu ist, wenn man auch noch nie in Amerika war. Ja, ich spreche von Amerikanisierung) und generell kommen Hirn und Sinne fast schon kaum mehr mit, all die Impulse zu verwerten und zu verdauen. Eben noch führte man ein philosphisches Gespräch mit einem 24-Jährigen aus Jerusalem über Gott, die Welt und Religionsunterschiede und abends wird man spontan von einer Japanerin eingeladen, Sushi selber zu machen (und ich meine: Sushi! Mjam..)


Doch es braucht keinen Dschungel, keinen Israeli und auch keine fremd-exotisch-klingenden Städtenamen, um neue Erfahrungen zu sammeln und neue Impulse für sein Leben zu gewinnen.
Wer mit offenen Augen durch die Welt läuft, und hier einen der ersten Frühlingsvögel entdeckt, der fröhlich vor sich hin zwitschernd den Frühling einleitet und dort die Mutter, die glückselig ihr Baby im Wagerl mit einem strahlenden Lächeln betrachtet, der entdeckt schon allein damit soviel Wertvolles und Bekanntes, und doch Neues. Wer einen Blick auf die Einzelheiten im Leben behält und nicht, in Gedanken ganz woanders, durch sie hindurch rennt, der kann neuen Erfahrungen kaum noch entgehen.


Denn letztlich ist es das, wofür wir uns entscheiden:
Neue Impulse für unser Leben zulassen und offen sein für unbekannte und neue Dinge, Erlebnisse, Erfahrungen und Unternehmungen.
Der Rest kommt von allein.

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