Man spricht über sie, hört über sie, lernt sie manchmal sogar kennen. Mitten im Zeitalter der Globalisierung, Smartphones und Social Networks macht sich eine ganz neue Form der Gesellschaft und der Lebensgestaltung breit: Die Traveller.
Sie bewegen sich mit kompakten Rucksäcken und pragmatisch praktisch ausgerichteter Kleidung (jedoch nicht ohne einen gewissen "Bohemian Chic" zu bewahren) in aller Herren Länder und sind immer genau da zu Haus, wo sie so eben ihre Sachen auf Bett und Boden verteilt haben. Zahnbürste und Duschgel mal eben im Bad drapiert: schon ist das Hostelzimmer annektiert, ein Zuhausegefühl kann sich nun breit machen.
Wer sind sie und wieso widerlegen sie alle Theorien vom Menschen, der ein Zuhause braucht, der trotz Abenteuerlust und Suche nach neuen Erfahrungen doch immer wieder gern zum Altgeliebten zurückkehrt? Zunächst muss man feststellen: Traveller ist nicht gleich Traveller. Auf meinen eigenen Reisen habe ich bereits die verschiedensten Typen kennen gelernt, von "Ich bin für vier Wochen unterwegs, freue mich aber schon wieder auf Zuhause" bishin zu "Ich habe mir gerade ein neues Visum beantragt, möchte noch ein weiteres drittes Jahr reisen". So unterschiedlich die Typen sind, sie haben alle Gefallen an dieser einen Sache gefunden: dem Leben eines Reisenden. Man hat nur das Nötigste dabei, das sich im Rucksack befindet, aus dem man lebt. So ganz ohne zu putzende Wohnung und fixen Alltagsroutinen ist der Geist aufeinmal frei. Es gibt eine kurze Phase der Überwindung, des Unglaubens und der Verwirrung, und dann plötzlich hat man es kapiert: Ich bin hier und die Welt direkt vor mir! Wie noch nie zuvor öffnet man die Augen und will leben. Sehen. Verstehen. Erleben. Und Menschen kennen lernen, Erfahrungen sammeln.
Wie man dann so dasitzt, im bereits ein wenig mitgenommenem T-Shirt, das man aus dem vorvorherigen Ort im Supermarkt gekauft hat, im Kreise von Leuten, die alle von einem anderen Kontinent stammend und trotzdem munter gemeinsam in der Verbindungssprache Englisch plaudernd, erkennt man sich aufeinmal selbst nicht mehr. Denn man hat sich weiter entwickelt und merkt: Ich bin so viel mehr als die Rolle, die ich zuhause eingenommen habe.
Wie man dann so dasitzt, im bereits ein wenig mitgenommenem T-Shirt, das man aus dem vorvorherigen Ort im Supermarkt gekauft hat, im Kreise von Leuten, die alle von einem anderen Kontinent stammend und trotzdem munter gemeinsam in der Verbindungssprache Englisch plaudernd, erkennt man sich aufeinmal selbst nicht mehr. Denn man hat sich weiter entwickelt und merkt: Ich bin so viel mehr als die Rolle, die ich zuhause eingenommen habe.
Doch was ist mit den Leuten, die gar nicht mehr aufhören zu reisen? Die nicht seit Wochen, nicht seit Monaten, sondern seit Jahren unterwegs sind, mal hier länger bleiben, mal dort einen Job annehmen, aber letztlich immer weiter ziehen? Es sind wohl die Neuzeit-Nomaden. Ich selbst bin keine von ihnen, denn egal wie schön die Erfahrungen und Erlebnisse und wie wichtig die Horrizonterweiterung, ich weiß: ich brauche meinen Platz irgendwo. Brauchen den die anderen denn nicht?
Denn einerseits lernt man Menschen kennen, die einen in der eigenen Denkensweise weiterbringen und außerdem, auf eigenen Füßen zu stehen. Frei und man selber zu sein. An einem Zuhause und Menschen, die einen letztlich aufatmen und sich fallen lassen, fehlt es jedoch.
Denn einerseits lernt man Menschen kennen, die einen in der eigenen Denkensweise weiterbringen und außerdem, auf eigenen Füßen zu stehen. Frei und man selber zu sein. An einem Zuhause und Menschen, die einen letztlich aufatmen und sich fallen lassen, fehlt es jedoch.
Vielleicht ist für die Erweiterung des Horizonts und das Finden der Gangart, wie man den eigenen Lebensweg meistern möchte, genau das, wofür es sich eine Weile altgewohntes aufzugeben lohnt. Es gilt aufzupassen, sich nicht selbst zu verlieren, doch wer nicht vergisst, wer er ist, der wird einen Platz finden. Und den Rucksack wieder auspacken, gefüllt mit besagtem T-Shirt und einem Riesenbündel an Geschichten, Erlebnissen und Weisheiten, die einem für immer bleiben werden.
Denn das Reisen ist ein Geschenk. Ein Geschenk an die Seele und den Geist, das eigene Leben nochmal ganz anders zu betrachten und neue Wege auszuprobieren.
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